das kleine format

grosse landschaften in kleinformatige bilder zu packen ist nicht so einfach für  mich, da ich ja die spezifischen bergformen mit meinen  malprozessen erst  herausarbeite, wozu schon eine gewisse arbeitsfläche notwendig ist. ich möchte also möglichst nicht das gesehene in verkleinerung reproduzieren, fotografien ähnlich.

es entstanden so landschaften, die sich über viele tafeln fortbewegen (wandbewegung 1-9), oder auch kleinformatige serien in erinnerung an meine weitwanderungen (gta-serie, rundwege-serie). 

kleine taschennotate, wie fern- und nahsichten, immer wieder auch wettersteindetails oder schweizer bergweg-impressionen.

kleinbildfolgen die wie filme ablaufen – mal ein überflug, mal ein hineinzoomen wie bei den klammen- und wasserfall-ansichten oder den greina-serien.

nach den landschaftsdrippings (die mühen des anstiegs) reizte es mich dann doch details, die nahe am gesehenen sind, zu malen, wie die mittenwald-minis.

und: durch die vielen jahrzehnte entstehen immer wieder …. postkarten

bei politischen statements in der kunst ist der grat zwischen der reaktion auf und der verkünstelung von harten tatsachen(krieg) oder zuständen(flucht) oft sehr schmal. bei meiner dreikönig-serie  trieb mich dennoch die direkte umsetzung meines erstaunens über den sturm ins capitol.

auch meine hallstatt-serie ist in gewisser weise eine reaktion auf … eine ausschreibung zum thema salz – das für mich nicht vor allem `weiss/transparen/flüssig/kristallin´ist. ich sehe es in bezug auf die gewinnung von salz im berg, wo es noch braun-rot-grau schimmert und hart ist. und ich sehe immer den hintergrund: die salzgewinnung durch die jahrtausende.

seit den 80er jahren fotografiere ich umweltveränderungen auf meinen wegen durch die berge. ein resumée der kulminierenden zustände im gebirge, bedingt durch den klimakollaps, ist die serie es gibt keine sicherheiten – endlos fortsetzbar die darstellung der teils ernüchternden, teils hilflosem aktionismus gleichenden massnahmen.

doch die ab-bildung der zerstörungen und auflösungen, sind nur ein blossstellen auch meiner eigenen aktionen und interventionen als eines kampfes gegen windmühlen: 
der klimawandel ist ganz konkret erkennbar, alle wissen um ihn, aber es soll möglichst alles so bleiben, wie es ist. also werden viel zu langsam konkrete massnahmen ergriffen – von allen, jedem einzelnen – politik – wirtschaft.